Magie (die Geschichte geht weiter)
von Rhea (9 Jahre alt)

Die Suche nach dem Mondkristall
Am nächsten Morgen wachte Herr Fritte mit Majo um halb acht auf. „Zeit, aufzustehen“, meinte er. „Ach nöö, ich habe sooo gut geschlafen“, meckerte Tim. Sofie rieb sich die Augen und blinzelte ins helle Tageslicht. Als sie angezogen waren, gingen sie zur Tür und betraten das Freie. Zuerst ging es durchs Gestrüpp. Sofie meckerte, weil ihr Zweige in den Haaren hingen. Danach gingen sie über steinigen Untergrund. Nach einer gefühlten Ewigkeit sahen sie einen Moos überwachsenen Boden. Sofie betrat ihn als erstes und auf einmal waren der Boden und Sofie weg! An deren Stelle ragte eine riesige Schlucht vor ihnen aus dem Boden. Vorsichtig schauten Tim und Herr Fritte mit Majo über den Rand der Schlucht und tatsächlich, auf einem Vorsprung knapp über dem Boden, hockte Sofie. „Ist dir was passiert, bist du verletzt?“, fragte Tim. „Alles ok, ich glaube nur, mein Knöchel ist verstaucht!“. „Könnt ihr mir hoch helfen?“ „Mal sehen, was wir da machen können“, überlegte Herr Fritte mit Majo. „Vielleicht können wir ihr ja helfen“. Erschrocken drehte sich Tim um. Hinter ihm standen ein Junge und ein Mann mit rotem Haar und Sommersprossen. Die Fremden gingen auf Tim und Herrn Fritte mit Majo zu. „Ja, ihr könntet tatsächlich helfen, meine Schwester ist den Abgrund hinunter gefallen.“ Der Junge, der Anton hieß, spähte über den Abgrund. „ Ja, ich glaube, wir können ihr helfen, stimmt’s, Paps?“ Er holte einen grünen Stock heraus, oder war das gar kein Stock, es war ein Zauberstab. Er schwang ihn über den Kopf und murmelte die Worte: „ Abera kadabera einmal, zweimal Lilalo, jetzt holt Lasso Sofie hoch, arbera kardabera.“ Ein Lasso umschling Sofie und zog sie nach oben. Dort angekommen, fiel Tim seiner Schwester um den Hals. „Ist wirklich alles ok, Sofie?“ „Ja, ja, alles klar, nur wie gesagt, mein Knöchel tut weh.“ „Das können wir auch richten“, meinte Anton. Diesmal ging sein Vater Lucios auf Sofie zu und sagte: „Arbera kardabera heil Pfeil Kneil Knöchel sei heil Arbera kardabera.“ Ein kurzes Prickeln auf Sofies Haut und sie konnte wieder auftreten. Diesmal gingen sie zu fünft weiter und umrundeten jedes Moosgebiet, um kein Risiko einzugehen. Sie gingen über Wiesen, über Sand, über Kies und Felsbrocken. Schließlich wurde der Boden hart und wechselte die Farbe. Erst war er grün, dann blau, dann lila und wieder grün. Eine Weile ging das so weiter. Dann erreichten sie eine Höhle. In ihrer Mitte stand ein seltsames Gefäß. Es sah aus wie ein Drachenmaul und in der Mitte des Mauls war eine Halterung. Darin steckte ein blauer Kristall. Er war rund und schimmerte in den Farben türkis und hellblau. Vorsichtig schlichen sie hinein, denn in einer Legende stand: „In dieser Höhle wohnt ein Drache, der verwünscht worden ist.“
Der verfluchte Alyodrache
Vorsichtig lugten alle hinter eine Felsnische. Doch nirgends entdeckten sie den Drachen. „Dann haben wir ja Glück und können uns den Kristall nehmen und das Elixier brauen.“ Er ging langsam auf den Drachen mit dem Gestell und dem Stein zu. Als er aber den Stein aus der Halterung nehmen wollte, klappte das Maul zu und Tims Hand war gefangen. Er versuchte, sich zu befreien, aber der angeblich unechte Drache schlug die Augen auf und öffnete zwar das Maul, aber knurrte gefährlich und seine Augen blitzten gefährlich. Tim schreckte ängstlich zurück. Der Drache ging drohend auf alle fünf zu. Er blies eine riesige Stichflamme an die Höhlendecke. Dann neigte er den Kopf in Richtung Anton. Doch der war vorbereitet gewesen, hatte seinen Zauberstab gezückt und feuerte einen grünen Lichtblitz auf ihn ab. „Nein!“, Herr Fritte mit Majo erblasste schlagartig. „Tu das nicht, es wird ihn reizen!“ Doch da war es schon zu spät. Der Drache bäumte sich auf, öffnete sein Maul. Lange spitze Drachenzähne blitzten wie Dolche auf. „Raus hier“, schrie Lucios. Das ließen sich die anderen nicht zweimal sagen. Sie rannten um ihr Leben zum Höhlenausgang und hinaus ins Freie. Der riesige grüne Drache dicht hinter ihnen. Doch Sofie blieb an einer Wurzel hängen. Hämisch grinste der Drache und beugte seinen hässlichen dunkelgrünen Drachenkopf zu ihr hinunter. „Lass meine Schwester in Ruhe!“ Tim warf sich zwischen den Drachen und seine Schwester. Der Drache guckte kurz, aber auch nur ganz kurz wie dumm aus der Wäsche. Dann fasste er sich aber wieder und fauchte, riss sein Maul auf und beugte sich über beide. Doch Tim griff ohne zu Zögern ins Maul, fasste nach dem Kristall und zog in mit einem Ruck aus dem Maul des Drachens. Als das geschehen war, guckte der Drache ganz merkwürdig, schaute freundlich und schnurrte sogar wie eine Katze. „Ich hab ihn!“ Tim hielt den Mondkristall in die Höhe. „Super gemacht!“, die anderen jubelten ihn an. „Der Drache ist irgendwie verändert“, stellte Anton fest. Er war nämlich auch ein Tierliebhaber. „Ach, komm schon, Dad, können wir ihn denn nicht behalten?“ „Ja, ist gut, sonst liegst du uns die ganze Zeit in den Ohren damit.“ „Ehrlich, Dad? Juhu, dürfen Sofie und Tim bei uns übernachten?“ „Oh ja, bitte!“, bettelten Sofie und Tim, „und morgen brechen wir dann auf“, flüsterte Sofie Tim zu. „Ok, ihr kleine Rasselbande und der nette Herr darf das auch“. „Danke“, sagte Herr Fritte mit Majo.
verfasst von Rhea, 9 Jahre alt